Schlagzeilen

 

Der Dichter Emil Gött aus Zähringen

Emil Gött wurde am 13. Mai 1864 in Jechtingen am Kaiserstuhl geboren. Seine Kindheit und Jugend verlebte er in der abwechslungsreichen Landschaft zwischen Kaiserstuhl und Altrhein. ein Vater Josef Gött war als ehemaliger Berufssoldat streng auf Erziehung zu Ordnung und Gehorsam bedacht und hoffte, dass aus Emil später ein angesehener Pfarrer oder Lehrer werde.

emilgoettEmils originelle und intelligente Mutter Maria Ursula stammte aus einer geachteten Jechtinger Familie. Sie setzte es durch, dass Emil das Gymnasium besuchen durfte. Er war der beste Turner seiner Schule und trat als Student einer Turner-verbindung bei, in der er sich mit dem späteren Dicher Emil Strauß eng befreundete.

Seine Studien in Freiburg und Berlin in Sprachwissenschaften, Philosophie und Geschichte dienten ihm zur Geistesschulung. Sein Vater drängte ihn zu einem Examensabschluss, aber der Sohn wollte sich nicht in eine vorgegebene Berufslaufbahn ein-zwängen lassen und frei sein, um geistig weiter zu streben. Vielseitig interessiert besuchte er den Fechtboden, Kneipen und Cafés, spielte Karten und konnte stunden-lang diskutieren. Er wanderte gern in der Schweiz, kletterte in den Bergen, kam in die Steiermark und nach Norditalien.

In dieser Zeit begann Emil Götts schriftstellerische Tätigkeit. Er beschäftigte sich intensiv mit den Werken Tolstois und Nietzsches. Von Bedeutung war für ihn auch der spanische Dichter Miguel de Cervantes, der durch seinen „Don Quijote“ Emil Gött zu dessen Lustspiel „Die Schwarzkünstler“ inspirierte. Darüber hinaus schrieb Gött weitere dramatische Stücke, z.B. „Freund Heißsporn“, „Fortunatas Biß“, „Edelwild“ und „Mauserung“.

Seine Werke wurden in Freiburg, Karlsruhe, Berlin und einigen anderen Orten bis zum zweiten Weltkrieg aufgeführt. Daneben sind auch zahlreiche Kalendergeschichten, Gedichte, Sprüche und Aphorismen, seine Tagebücher und Briefe in mehreren Bänden erschienen, zuletzt 1982 und 1984. Sie zeigen das Ringen und Suchen eines geistig und sozial engagierten Menschen in einer bedrängten Wendezeit.

Emil Gött starb kurz vor Vollendung seines 44. Lebensjahres am 13. April 1908 in Freiburg–Zähringen auf seinem 15 Morgen großen Gut in der „Leinhalde“. Dieses hatte er sich aus dem Erlöß seiner schriftstellerischen Arbeiten erworben, allerdings verbunden mit großen Schulden, die ihn ständig belasteten. Hier lebte er seit 1884, und hier entstanden viele seiner Werke. Emil Gött bewirtschaftete sein Anwesen eigenhändig. Nebenbei beschäftigte er sich auch noch mit Erfindungen.

Bezüge zum Ort und zu unserer Schule

Ihren Namen erhielt die Schule aufgrund eines Stadtratsbeschlusses vom 12. November 1934, nachdem der Turnverein Zähringen unter seinem ersten Vorsitzenden, dem Hauptlehrer Ginter, einen Antrag auf Ehrung des Freiburger Dichters Emil Gött gestellt hatte. Außer unserer Schule trägt auch eine Straße im Stadtteil Freiburg-Littenweiler den Namen von Emil Gött.

Im Jahre 1958 wurde die Emil-Gött-Gesellschaft ins Leben gerufen, die sich u.a. mit dem umfangreichen Nachlass des Dichters beschäftigt, der sich in der Freiburger Universitätsbibliothek befindet.

Kontakt: Emil-Gött-Gesellschaft, Kirchhofweg 9, 79108 Freiburg